6.Segeltörn ist vorüber und aus meiner Sicht war es eine ganz besondere Tour – obwohl alles ganz anders war! Einiges auf dem Törn musste Corona bedingt geändert werden. So ist der erste Termin aus dem Juni 2020 abgesagt worden und beim zweiten Termin im August wurde die Gruppe auf zwei Großsegler verteilt. Wir haben mit der „Poseidon“ und der „Passat“ die Reise vor der Westfriesischen Küste gestartet. Für mich eine völlig neue Erfahrung, weil ich die Logistik ganz anders gestalten und überdenken musste. Meine Tochter Anna hat die Betreuung der Gäste auf der „Passat“ übernommen. Auf der „Poseidon“ war die Küche und dort war ich als „Smutje“ im Einsatz.
Zum Sektempfang im Hafen habe ich Fingerfood und viele kühle Getränke aus Visbek mitgebracht. Es ist immer wieder schön, vor der maritimen Kulisse die Begrüßung der Teilnehmer zu gestalten. Nach dem Empfang sind wir zur Brauerei Het Brouwdok gegangen, die im Hafen von Harlingen liegt. Dort wurde sehr eindrucksvoll gezeigt, wie unterschiedliche Biere gebraut werden. Natürlich wurde auch probiert und getestet, jedoch so, dass wir noch alle für die Seefahrt bereit waren. :-)
Gut gelaunt ging es dann auf die beiden Segelschiffe. Die Segel wurden gesetzt und der erste Törn führte uns durch die Schleuse nach Makkum. Dort angekommen war das Abendessen unter Deck fertig: Dry aged Schweinerücken, geschmorte Champignons, Rucola Salat, Schwenkkartoffeln und Blumenkohltaler wurden serviert. Ich war an diesem Abend unglaublich nervös – keine Ahnung warum – aber die Küchenarbeit ging mir nicht so leicht von der Hand. Das Leben auf einem Segelschiff ist vom ersten Moment an sehr entspannend und regt die Geselligkeit an.
Nach einem üppigen Frühstück und leichtem Regen ging es am Samstag wieder aufs Meer hinaus mit dem Reiseziel Terschelling. Die zu den Niederlanden gehörende Insel Terschelling ist eine der fünf bewohnten Westfriesischen Inseln. Sie liegt etwa 15 km vor der niederländischen Nordseeküste. Terschelling besitzt einen 30 km langen und bis zu 1 km breiten Strand. Für mich ist der Hafen und die Atmosphäre des Kneipenviertels auf der Insel immer beeindruckend. Meine Gäste hatten die Gelegenheit, die Insel zu erkunden. Für mich stand das „Gala-Buffet“ auf der to-do-Liste. Dazu habe ich die Tische im Speisesaal dekoriert und eingedeckt. Pünktlich um 19:30 Uhr haben sich alle zum Dinner auf der „Poseidon“ unter Deck eingefunden. Ein mediterraner Antipasti-Teller wurde serviert. Dazu Rotwein und Bier von der Bootshaus-Brauerei. Zum Buffet hatte ich Ossobuco, Lachs auf Gemüsebeet und eine Rehkeule zubereitet. Beilagen waren: Kartoffelpüree, Schmortomaten vom Hof Niemöller aus Visbek, Salate und frisches Ciabatta Brot. Als Dessert wurde Rote Grütze, Vanillesauce und Sauerrahmcreme serviert. Das Motto: „Genuss-unter-Segel“ stand an diesem Abend besonders im Fokus. Mir hat der Service für meine Gäste sehr viel Freude gemacht.
Am Sonntag segelten wir bei bestem Wetter, ruhiger See und guter Stimmung nach dem Frühstück zurück nach Harlingen. Dort trafen wir gegen 15:30 Uhr ein. Die Schiffe wurden entladen – wir mussten über zwei andere Schiffe und am Hafenbecken dann eine Treppe hoch. Nicht so einfach mit den Kisten, Kartons und dem persönlichen Gepäck. Aber als erfahrene Seefahrer schafft man auch diese Hürde.
Beeindruckend ist für mich auch immer, dass auf einem Segeltörn die Gemeinschaft zusammenwächst. Man kommt als Fremder und geht mit Freunden. Adressen und Telefonnummer werden getauscht und einige der Gäste haben schon Interesse für 2021 bekundet. Wie sagte eine Teilnehmerin zu mir: „Ludger, ich war schon lange nicht mehr so glücklich, wie auf dieser Reise hier!“
Danke an alle Teilnehmer/innen, dass ihr mir so viel Vertrauen geschenkt habt. Sorry, wenn hier und da kleine Fehler passiert sind oder ich nicht die gebührende Zeit für Gespräche hatte. Mir hat es mit euch viel Spaß gemacht. Ich hoffe, für euch war es ein echter „Genuss-unter-Segel“ - erzählt das Schöne von diesem Törn anderen Menschen. Bis zum nächsten Segelevent – Euer Smutje Ludger.
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